Dark Mode Light Mode
Kinderschreibtisch höhenverstellbar für optimales Lernen.
Die Psychologie der emotionalen Tanzkommunikation

Die Psychologie der emotionalen Tanzkommunikation

Von Dr. Anna Maria Rostomyan

Shakespeare sagte einmal: „Die ganze Welt ist eine Bühne, und alle Männer und Frauen sind nur Schauspieler.“ Ich würde es lieber wie folgt umschreiben: „Die Welt ist eine Tanzfläche, und wir sind alle die Tänzer.“ Wenn wir unsere Aktivitäten in diesem Leben betrachten, werden wir tatsächlich feststellen, dass wir entweder alleine, zu zweit oder in Gruppen agieren, wie es beim Tanzen der Fall ist.

Anna Maria Rostomyan

Ich betrachte dieses Leben daher als eine Tanzfläche, auf der wir mit dem Strom tanzen oder uns von der Masse abheben. Darüber hinaus kann Musik zu einem guten Begleiter in unserem Leben werden, der uns in schlechten Stimmungen, verlockenden Zeiten und herausfordernden Momenten begleitet, uns hilft, die Herausforderungen des Lebens zu meistern, und unsere Stimmung hebt, indem er uns die Möglichkeit gibt, eine gehobene und beschwingte Stimmung zu erleben, die uns am besten dabei hilft, unsere täglichen Pflichten und Aufgaben besser zu erfüllen.

Seit Jahrhunderten drücken Menschen ihre Gefühle durch Musik aus, die die Herzen der unzähligen Zuhörer erreichen und die Seele der Schöpfer beruhigen sollen. Die Assoziationen zwischen musikalischen Merkmalen und Emotionen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich: Einige bevorzugen klassische Musik oder Jazz, andere Rap, R ’n B, Blues oder Soulmusik, Rock oder eher Techno.

Advertisement

Emotionalität im Erscheinungsbild behauptet, dass die Wahrnehmungsassoziationen vieler Zuhörer die Ausdruckskraft der Musik ausmachen. Welche musikalischen Merkmale häufiger mit welchen Emotionen assoziiert werden, ist Teil der Musikpsychologie. Darüber hinaus gibt es einige großartige Musikstücke, die wirklich das größte Potenzial haben, unsere Stimmung zu heben und uns sehr positive Emotionen wie Glück, Freude, Frohsinn, Gelassenheit, Entzücken und Euphorie zu schenken.

Die Forschung zu Musik und Emotionen versucht, die psychologische Beziehung zwischen menschlichen Gefühlen und Musik zu verstehen. Das Fachgebiet der Musikpsychologie umfasst zahlreiche Forschungsbereiche, darunter die Natur emotionaler Reaktionen auf Musik, wie die Eigenschaften des Zuhörers bestimmen können, welche Emotionen innerlich empfunden werden, und welche Komponenten einer Musikkomposition oder -aufführung bestimmte Reaktionen und innere Zustände beim Zuhörer hervorrufen können.

Stephen Davies bezeichnet seine Sichtweise der Ausdruckskraft von Emotionen in der Musik als „scheinbaren Emotionalismus (appearance emotionalism)“, der davon ausgeht, dass Musik Emotionen ausdrückt, ohne sie zu empfinden. Es gibt jedoch auch eine andere Sichtweise, die behauptet, dass der Schöpfer dieses oder jenes Musikstücks beim Komponieren dieses Stücks sicherlich von dieser oder jener Emotion erfasst war und dass diese Emotionen durch die Weitergabe von Generation zu Generation bei den Zuhörern wieder neu entstehen. Da jedoch der Schöpfer und die Zuhörer durch Raum und Zeit voneinander getrennt sind, können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass die übermittelte Emotion und die hervorgerufene Emotion völlig identisch sind. Darüber hinaus war S. Davies der Erste, der behauptete, dass „Musik Emotionen dadurch ausdrückt, dass sie Emotionsmerkmale in ihrer Erscheinung zeigt“ (2013: 221).

Laut Davies können Objekte Emotionen vermitteln, weil ihre Strukturen bestimmte Merkmale aufweisen können, die emotionalen Ausdrucksformen ähneln. Er behauptet weiter: „Die Ähnlichkeit, die für die Ausdruckskraft der Musik am wichtigsten ist, besteht zwischen der sich zeitlich entfaltenden dynamischen Struktur der Musik und den Konfigurationen menschlichen Verhaltens, die mit dem Ausdruck von Emotionen verbunden sind.“ (2006:181). Der Beobachter kann Emotionen anhand der Körperhaltung, des Gangs, der Gesten, der Haltung und des Verhaltens des Zuhörers objektiv feststellen. An dieser Stelle sollte auch betont werden, dass unsere Weltanschauung in dieser Hinsicht auch eine wichtige Rolle spielt.

In diesem Zusammenhang sollte es auch erwähnt werden, dass Musik die Kraft hat, in unsere innere Welt einzudringen, Emotionen hervorzurufen und uns in bestimmte Zeit- und Raumabschnitte zurückzuversetzen. Darüber hinaus haben Forschungen ergeben, dass bestimmte Frequenzen das Potenzial haben, Menschen und Nicht-Menschen eigentlich zu heilen. Genau aus diesem Grund wird Musiktherapie heutzutage häufig zur Heilung von Seelen, Einsamkeit, Traurigkeit, Krankheit, Isolation, Depressionen und andere Art von verschiedenen Leiden eingesetzt. In dieser Hinsicht, es ist bemerkenswert, dass Tanzen auch eine heilende und stärkende Wirkung auf die menschliche Psyche hat, denn beim Tanzen werden unsere Muskeln aktiviert, wodurch unser Gehirn besser durchblutet wird und somit unsere höheren kognitiven Prozesse viel besser funktionieren. Dies hat wiederum einen äußerst positiven Effekt auf unsere Stimmung, da Glückshormone wie Serotonin, Dopamin, Endorphine und Oxytocin ausgeschüttet werden.

Ein sehr anschauliches Beispiel hierfür ist der Film „Darf ich bitten?“, in dem die Figur des Johns, gespielt von Richard Gere, ein Immobilienanwalt mittleren Alters, seine Frau liebt, aber in ihrem hektischen Berufsleben das Gefühl hat, dass ihre Ehe irgendwie unerfüllt geworden ist und nicht mehr wie früher gut funktioniert. Er meldet sich dann daraufhin zu einem Gesellschaftstanzkurs an von einer Frau, gespielt von Jennifer Lopez. Obwohl er sich durch die neuen Tanzkenntnisse energiegeladener und glücklicher mit der neuen Frau fühlt, verlässt er seine eigene Frau nicht und ist sogar noch motivierter, ihre zerbrochene Ehe wiederum zu kitten und die Romantik mit seiner eigenen Frau wieder aufleben zu lassen. Dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Musik- und Tanztherapie positive Stimmungen erzeugen und sich positiv auf die allgemeine geistige Fitness und Denkweise auswirken können. Darüber hinaus können sowohl Musik- als auch Tanztherapie dazu beitragen, selbstbewusster zu werden und besser in der Lage zu sein, wichtige Lösungen für das Leben zu finden. Letztendlich, bieten Musik und Tanz den Menschen die ultimative Möglichkeit, über Grenzen hinweg zu kommunizieren. Wie man so schön sagt: „Wir alle lächeln in derselben Sprache“. Mit Musik und Tanz verhält es sich ganz ähnlich: Auch wenn es einige interkulturelle Unterschiede und Besonderheiten geben mag, verstehen sich die Menschen in der Regel ohne große Anstrengung auf nonverbaler Ebene durch Musik und Tanz. Kommunikation wird also durch Musik und Tanz ausgeführt, indem verschiedene Emotionen vermittelt, Geschichten erzählt und Ideen durch nonverbale und expressive Mittel ausgetauscht werden. Darüber hinaus, Tanz nutzt den Körper, um durch Bewegungen, Gesten und Mimik zu kommunizieren, während Musik Elemente wie Tempo, Rhythmus, Dynamik und Melodie einsetzt, um Gefühle zu wecken und Atmosphäre zu schaffen. In Kombination entstehen so ein kraftvoller, multi-sensorischer Dialog, der Sprachbarrieren überwindet.

Die wichtigsten Erkenntnisse hier können sein:

  1. Musik hat den größten Einfluss auf unsere Stimmung. Wählen Sie sie daher sorgfältig nach Ihrem Geschmack aus und profitieren Sie von ihrer positiven Wirkung auf Ihre Gesundheit.
  2. Tanzen fördert die Ausschüttung von Glückshormonen, die auch das größte Potenzial haben, Ihre emotionale Gesundheit positiv zu beeinflussen.
  3. Sie können den Alltagsstress abschütteln oder Ihre Erfolge feiern, indem Sie sich selbst die Erlaubnis geben, Ihren Stress wegzutanzen, selbst wenn Sie ganz allein sind, wie Hugh Grant in dem Film „Tatsächlich… Liebe“, oder indem Sie Tanzkurse besuchen, wie es Richard Gere in „Darf ich bitten?“ getan hat.
  4. Sie Ihren Partner zu einigen Tanzveranstaltungen einladen, die ebenfalls die einzigartige Eigenschaft haben, eine stärkere Bindung zwischen Ihnen zu schaffen und Sie beide noch näher zusammenzubringen, wie es bei den Figuren von Gerard Butler und Katherine Heigl im Film „Die hässliche Wahrheit“ der Fall ist.
  5. Oder wenn Sie sich bei der Arbeit gestresst fühlen oder nach einer anstrengenden Diskussion, entspannen Sie sich einfach am Abend bei guter Musik und fühlen Sie sich positiv gestimmt und wieder gestärkt.

Zusammenfassend lässt sich zu äussern, dass wir in schwierigen Zeiten und bei Stress im Alltag einen Schluck guter Tanz- und Musikrichtungen wie Jazz, R’n’B, Soul, Rap, Hip-Hop, Klassik, Blues, Latino, Ethno, Rock, Techno, usw. zu genießen, je nach Stimmung und Geschmack. So schaffen wir eine Verbindung zwischen unserer Seele und der Musik, die das größte Potenzial hat, die äußere Realität durch die Kraft der Musik zu verändern, die selbst die ultimative Chance bietet, Menschen zusammenzubringen. Darüber hinaus haben Sie durch Musik und Tanz die größte Möglichkeit, Ihre Stimmung zu heben und geistig positiv, gesund und fit zu bleiben.

Genießen Sie die Schönheit von Musik und Tanz, bleiben Sie stark und gesund!

Quellen:

Davies, Stephen (2013) [2011]. Musical Understandings and Other Essays on the Philosophy of Music. Oxford: Oxford University Press, S. 221. Davies, Stephen (2006). ‘Artistic Expression and the Hard Case of Pure Music’, in M Kieran (Ed.), Contemporary Debates in Aesthetics and the Philosophy of Art. Malden: Blackwell, S. 179-91.

Biografische Anmerkung:

Dr. Anna Maria Rostomyan ist Assistenzprofessorin, Forscherin, Gutachterin, Referentin, Übersetzerin, sowie internationale Autorin von 7 Büchern und über 100 Publikationen weltweit mit einer Leserschaft aus über 100 Nationen.

Sie setzt sich für eine gesunde Kommunikation zwischen Menschen sowie zwischen Mensch und Maschine ein und befürwortet die vorteilhafte Anwendung und Umsetzung emotionaler Intelligenz in unserem Alltag. Derzeit ist sie als freie Dozentin an der Fachhochschule des Mittelstands tätig. Sie ist fest davon überzeugt, dass Emotionen einen großen Platz in unserem Leben einnehmen und dass wir durch den richtigen Umgang mit ihnen bessere Chancen haben, bessere Kommunikatoren zu werden.

Interviewfragen:

1. Lieben Sie selbst Musik und wenn ja, warum?

Ja, ich liebe Musik sehr gerne. Sonst würde ich einen ganzen Artikel darüber nicht verfassen (lächelt). Musik ist ein unverzichtbarer Teil meines Lebens. Sie versetzt mich in gute Laune und hilft mir, den Alltagsstress zu bewältigen. Es ist sehr empfehlenswert, den Tag mit dem Hören eines Lieblingsmusikstücks zu beginnen. Auf diese Weise werden Sie den ganzen Tag über positiv gestimmt sein und alle Signale aus der Außenwelt mit einer positiven Einstellung wahrnehmen und interpretieren. Darüber hinaus haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das Gehirn von Menschen, die sich mit Musik beschäftigen, anders funktioniert als das von Menschen, die dies nicht tun. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass es unabhängig davon, ob man professioneller Musiker:in ist oder nicht, wichtig ist, mit Musik zu kommunizieren und sie zu einem guten Freund in Ihrem Leben zu machen.

2. Warum glauben Sie, dass Musik und Tanz seit jeher ein Mittel der Kommunikation sind?

Seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte kommunizierten die Menschen miteinander durch nonverbale Zeichen. Musik und Tanz gehörten zu diesen Formen der nonverbalen Kommunikation. Mit Hilfe der Musik drückten Komponisten ihre Gefühle aus, und die Zuhörer ließen sich darauf ein und erlebten diese Gefühle mit. Musik hat die einzigartige Fähigkeit, Emotionen zu wecken, die, wenn sie richtig eingesetzt wird, einen positiven Einfluss auf die menschliche Psyche und das emotionale und mentale Wohlbefinden der Zuhörer haben kann. Was das Tanzen angeht, so tanzten die Menschen früher in Stämmen, um negative Kräfte zu vertreiben. Diese einfache Handlung war Teil dessen, was Geert Hofstede als Kollektivismus bezeichnet, also das gemeinsame Arbeiten an einem gemeinsamen Ziel. Auch heute noch kommunizieren professionelle Tänzer ihre Emotionen durch ihre wunderschöne Tanzbewegungen. Frauen sagen sogar voraus, was für ein Partner ein Mann sein könnte, indem sie seinen Tanzstil beobachten, wie Will Smith in dem Film „Hitch – Der Date Doktor“ treffend sagt. Auch in unserem Alltag können wir beim Feiern durch Tanzen Stress abbauen und unseren Tanzpartnern unsere Stimmung und Emotionen mitteilen, sogar ausdrücklich Interesse an ihnen zeigen und ihnen implizit unsere Absichten gegenüber anzudeuten. Es ist jedoch auch sehr wichtig zu betonen, dass wir nicht nur gemeinsam tanzen können, sondern auch solo, individuell, und all die wunderbaren Vorteile erleben können, die Musik und Tanz in unser Leben bringen können.

3. Warum glauben Sie, dass Tanz und Musik gut für unsere psychische Gesundheit sind?

Ich bin fest davon überzeugt, dass Musik und Tanz aus vielen verschiedenen wichtigen Gründen sehr gut für unsere Gesundheit sind. Musik und Tanz sind gut für die Gesundheit, weil sie uns sowohl körperliche, als auch geistige Vorteile bieten, wie z. B. die Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit, die Stärkung der Muskeln, die Verbesserung der Stimmung, den Abbau von Stress und die Verbesserung der kognitiven Funktionen durch die Ausschüttung von Endorphinen, die uns eine gute Portion Serotonin liefern, uns somit glücklicher machen und andere wichtige Neurochemikalien produzieren. Darüber hinaus können Musik und Tanz auch das soziale Wohlbefinden verbessern und sogar einer Art von Fitnessübung sein, die unserem Körper und unseren Muskeln zugute kommt. Die Wissenschaft hat eindeutig gezeigt, dass sowohl Musik, als auch Tanz sehr vorteilhaft für unsere Stimmung und unsere allgemeine emotionale Gesundheit sind.

4. Warum glauben Sie, dass Emotionen, Musik und Tanz miteinander verbunden sind?

Nun, wie gesagt, Emotionen spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben. Musiker schaffen Musik unter dem Einfluss starker Emotionen, die dann von den Zuhörern entsprechend entschlüsselt werden müssen, was diese entsprechend ihrer emotionalen Verfassung tun. Was das Tanzen angeht, so schafft es eine Verbindung zwischen den Tänzern, und wir teilen unsere Stimmungen durch unsere Tanzbewegungen zu diesem oder jenem Musikstück. Darüber hinaus hat das Tanzen selbst das größte Potenzial, starke Emotionen zu erzeugen, die Teil unseres emotionalen und psychischen Wohlbefindens werden. Das Gehirn erzeugt Emotionen durch Musik und Tanz, indem es ein komplexes Netzwerk von Bereichen aktiviert, darunter das limbische System für Emotionen und Freude, den motorischen Kortex für Bewegung und das Belohnungssystem für die Ausschüttung von Dopamin. Musik wiederum kann durch Rhythmus, Tempo und Melodie Emotionen auslösen, während Tanzen dies durch körperliche Bewegung verstärkt und zu Gefühlen der Freude, Verbundenheit und Stressabbau führt. Auf die eine oder andere Weise sind Emotionen sowohl in der Musik, als auch im Tanz offensichtlich, und die Kommunikation von Emotionen durch Letzteres erfolgt in der Regel auf der Metaebene, indem positive Energien angezogen und unser emotionales Wohlbefinden gestärkt werden.

Wissen, das dich weiterbringt – direkt in dein Postfach

Keine Sorge – wir respektieren deine Daten. Mit dem Klick auf „Abonnieren“ akzeptierst du unsere Datenschutzerklärung
Voriger Beitrag
kinderschreibtisch höhenverstellbar

Kinderschreibtisch höhenverstellbar für optimales Lernen.

Advertisement